Das neue Addendum 1:2024 – 02 zur ISO 9001 setzt einen verstärkten Fokus auf den Umgang mit Umweltaspekten, insbesondere auf die Auswirkungen des Klimawandels. In einer Zeit, in der nachhaltiges Wirtschaften zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist dies ein wichtiger Schritt. Die Ergänzungen zielen darauf ab, Unternehmen dazu zu motivieren, die Klimaauswirkungen ihrer Aktivitäten systematisch zu managen und in ihre bestehenden Qualitätsmanagementsysteme zu integrieren.
Diese Anpassung an die ISO 9001:2015 wurde von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) und dem Internationalen Akkreditierungsforum (IAF) gemeinsam erörtert. Sie betonen, wie wichtig es ist, den Klimawandel in Managementsystemen zu berücksichtigen. Dabei soll es nicht um eine radikale Neuerung gehen, sondern um eine Präzisierung bestehender Anforderungen, die bereits in anderen Normen wie der ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme verankert sind.
Stellungnahme der DAkkS: Keine Veränderungen in der Begutachtungspraxis
Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) hat in einer Stellungnahme klargestellt, dass diese Ergänzungen keine Auswirkungen auf die Begutachtungspraxis oder den Geltungsbereich der Akkreditierung von Zertifizierungsstellen für Managementsysteme haben werden. Es wird betont, dass von den Zertifizierungsstellen keine zusätzlichen Anforderungen erwartet werden, wie etwa die Notwendigkeit einer Rezertifizierung ihrer Kunden aufgrund der textlichen Anpassungen. Stattdessen wird der Umgang mit den neuen Inhalten in den regulären Begutachtungen überprüft, ohne dass zusätzliche Maßnahmen von den Unternehmen gefordert werden.
Was bedeutet das für Unternehmen?
Die Ergänzung der ISO 9001 durch das Addendum 1:2024 – 02 bedeutet, dass Unternehmen nun formell ermutigt werden, die Auswirkungen des Klimawandels als Teil ihres Qualitätsmanagementsystems zu berücksichtigen. Dies stellt jedoch keine grundlegende Veränderung der Anforderungen dar, sondern präzisiert lediglich, dass Umweltaspekte, einschließlich des Klimawandels, als Teil des Geschäftskontextes behandelt werden sollten. Für Unternehmen, die bereits nach ISO 14001 zertifiziert sind, ist dies ein nahtloser Übergang, während andere Organisationen möglicherweise ihre Prozesse anpassen müssen, um diesen Aspekt stärker zu berücksichtigen.
Fazit:
Das neue Addendum zur ISO 9001 betont die Bedeutung der Integration von Umwelt– und Klimaschutzaspekten in das Qualitätsmanagement. Während die DAkkS keine zusätzlichen Rezertifizierungen fordert, sollten Unternehmen die Gelegenheit nutzen, ihre Managementsysteme im Hinblick auf diese neuen Anforderungen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Unsere Empfehlung:
Überprüfen Sie Ihr Qualitätsmanagementsystem: Stellen Sie sicher, dass Umwelt– und Klimaaspekte als Teil des Geschäftskontextes berücksichtigt werden.
Integrieren Sie bestehende Umweltmanagementansätze: Falls Ihr Unternehmen bereits nach ISO 14001 zertifiziert ist, prüfen Sie die Synergien mit der ISO 9001.
Bleiben Sie informiert: Verfolgen Sie die Entwicklungen rund um die ISO 9001 und das neue Addendum, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Nutzen Sie die Begutachtungen zur Optimierung: Verwenden Sie die regelmäßigen Begutachtungen durch Zertifizierungsstellen, um Ihre Systeme kontinuierlich zu verbessern.