Umwelt und die 9001

Die ISO 9001:2015 wurde mit einem neuen Addendum erweitert, das den Klima­wandel stärker in den Fokus rückt. Welche Auswir­kungen hat das auf Unter­nehmen und die Zerti­fi­zie­rungs­praxis? weiter­lesen…

30 September 2024

Das neue Addendum 1:2024 – 02 zur ISO 9001 setzt einen verstärkten Fokus auf den Umgang mit Umwelt­as­pekten, insbe­sondere auf die Auswir­kungen des Klima­wandels. In einer Zeit, in der nachhal­tiges Wirtschaften zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist dies ein wichtiger Schritt. Die Ergän­zungen zielen darauf ab, Unter­nehmen dazu zu motivieren, die Klima­aus­wir­kungen ihrer Aktivi­täten syste­ma­tisch zu managen und in ihre beste­henden Quali­täts­ma­nage­ment­systeme zu integrieren.

Diese Anpassung an die ISO 9001:2015 wurde von der Inter­na­tio­nalen Organi­sation für Normung (ISO) und dem Inter­na­tio­nalen Akkre­di­tie­rungs­forum (IAF) gemeinsam erörtert. Sie betonen, wie wichtig es ist, den Klima­wandel in Manage­ment­sys­temen zu berück­sich­tigen. Dabei soll es nicht um eine radikale Neuerung gehen, sondern um eine Präzi­sierung beste­hender Anfor­de­rungen, die bereits in anderen Normen wie der ISO 14001 für Umwelt­ma­nage­ment­systeme verankert sind.

Stellung­nahme der DAkkS: Keine Verän­de­rungen in der Begut­ach­tungs­praxis

Die Deutsche Akkre­di­tie­rungs­stelle (DAkkS) hat in einer Stellung­nahme klarge­stellt, dass diese Ergän­zungen keine Auswir­kungen auf die Begut­ach­tungs­praxis oder den Geltungs­be­reich der Akkre­di­tierung von Zerti­fi­zie­rungs­stellen für Manage­ment­systeme haben werden. Es wird betont, dass von den Zerti­fi­zie­rungs­stellen keine zusätz­lichen Anfor­de­rungen erwartet werden, wie etwa die Notwen­digkeit einer Rezer­ti­fi­zierung ihrer Kunden aufgrund der textlichen Anpas­sungen. Statt­dessen wird der Umgang mit den neuen Inhalten in den regulären Begut­ach­tungen überprüft, ohne dass zusätz­liche Maßnahmen von den Unter­nehmen gefordert werden.

Was bedeutet das für Unter­nehmen?

Die Ergänzung der ISO 9001 durch das Addendum 1:2024 – 02 bedeutet, dass Unter­nehmen nun formell ermutigt werden, die Auswir­kungen des Klima­wandels als Teil ihres Quali­täts­ma­nage­ment­systems zu berück­sich­tigen. Dies stellt jedoch keine grund­le­gende Verän­derung der Anfor­de­rungen dar, sondern präzi­siert lediglich, dass Umwelt­as­pekte, einschließlich des Klima­wandels, als Teil des Geschäfts­kon­textes behandelt werden sollten. Für Unter­nehmen, die bereits nach ISO 14001 zerti­fi­ziert sind, ist dies ein nahtloser Übergang, während andere Organi­sa­tionen mögli­cher­weise ihre Prozesse anpassen müssen, um diesen Aspekt stärker zu berück­sich­tigen.

 

Fazit:

Das neue Addendum zur ISO 9001 betont die Bedeutung der Integration von Umwelt– und Klima­schutz­as­pekten in das Quali­täts­ma­nagement. Während die DAkkS keine zusätz­lichen Rezer­ti­fi­zie­rungen fordert, sollten Unter­nehmen die Gelegenheit nutzen, ihre Manage­ment­systeme im Hinblick auf diese neuen Anfor­de­rungen zu überprüfen und gegebe­nen­falls anzupassen.

 

Unsere Empfehlung:

Überprüfen Sie Ihr Quali­täts­ma­nage­ment­system: Stellen Sie sicher, dass Umwelt– und Klimaas­pekte als Teil des Geschäfts­kon­textes berück­sichtigt werden.

Integrieren Sie beste­hende Umwelt­ma­nage­men­t­an­sätze: Falls Ihr Unter­nehmen bereits nach ISO 14001 zerti­fi­ziert ist, prüfen Sie die Synergien mit der ISO 9001.

Bleiben Sie infor­miert: Verfolgen Sie die Entwick­lungen rund um die ISO 9001 und das neue Addendum, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Nutzen Sie die Begut­ach­tungen zur Optimierung: Verwenden Sie die regel­mä­ßigen Begut­ach­tungen durch Zerti­fi­zie­rungs­stellen, um Ihre Systeme konti­nu­ierlich zu verbessern.