Die ISO-27001, der internationale Standard für Informationssicherheitsmanagement, ist in der heutigen digitalen Ära von entscheidender Bedeutung. Unternehmen, die ihre sensiblen Informationen schützen möchten, sollten sich eingehend mit diesem Standard auseinandersetzen. Doch wenn Sie sich in die Tiefen der ISO-27001 begeben, werden Sie sicherlich auf den mysteriösen „Anhang A“ stoßen. In Kapitel 6.1.3 wird er erläutert und als Instrument beschrieben, um „die festgelegten Maßnahmen zu vergleichen und zu überprüfen, dass keine erforderliche Maßnahme ausgelassen wurde.“ Aber was genau verbirgt sich hinter diesem Anhang A und warum ist er so wichtig? Hier kommt das Statement of Applicability (SoA) ins Spiel.
Was ist ein Statement of Applicability (SoA)?
Ein Statement of Applicability, kurz SoA, ist ein zentrales Dokument in der ISO-27001, das die wesentlichen Maßnahmen zur Informationssicherheit eines Unternehmens festlegt. Anders ausgedrückt, handelt es sich um eine Liste von Sicherheitskontrollen, die Sie in Ihrem Unternehmen implementieren sollten, um Ihre sensiblen Informationen zu schützen.
Die TOP 5 Fakten über ein Statement of Applicability (SoA):
1. Ein SoA ist ein zentrales Dokument der ISO-27001
Es ist wichtig zu verstehen, dass das Statement of Applicability kein nebensächlicher Aspekt der ISO-27001 ist. Im Gegenteil, es ist ein Schlüsseldokument, das den Rahmen für Ihre gesamte Informationssicherheitsstrategie bildet. Hier werden die Maßnahmen festgelegt, die Ihre Organisation ergreift, um Risiken zu minimieren und Sicherheitslücken zu schließen.
2. Alle aktuell 114 Controls müssen betrachtet werden
Die ISO-27001 umfasst eine beeindruckende Liste von 114 Sicherheitskontrollen. Diese Kontrollen sind notwendig, um verschiedene Aspekte der Informationssicherheit abzudecken. Ihr SoA sollte sorgfältig prüfen, welche dieser Kontrollen für Ihr Unternehmen relevant sind und in welchem Umfang sie umgesetzt werden sollten.
3. Die Betrachtung ergibt sich aus dem Risikomanagement
Die Auswahl der Kontrollen in Ihrem SoA sollte nicht zufällig erfolgen. Sie sollte auf einer gründlichen Risikobewertung basieren. Jedes Unternehmen ist einzigartig, und die spezifischen Risiken, denen es ausgesetzt ist, variieren. Ihr SoA sollte daher die spezifischen Bedrohungen und Schwachstellen Ihres Unternehmens berücksichtigen.
4. Benötigen Sie ein Control nicht, können Sie dieses ausschließen
Ein entscheidender Aspekt des SoA ist die Möglichkeit, Kontrollen auszuschließen, die in Ihrem Kontext nicht relevant sind. Dies bedeutet, dass Sie nicht alle 114 Kontrollen umsetzen müssen. Stattdessen können Sie gezielt auswählen, welche Maßnahmen für Ihre Organisation am wichtigsten sind.
5. Ausschlüsse müssen begründet werden und dürfen Ihre Informationssicherheit nicht negativ beeinflussen
Wenn Sie sich dazu entscheiden, bestimmte Kontrollen auszuschließen, müssen Sie dies jedoch sorgfältig begründen. Dieser Ausschluss sollte niemals dazu führen, dass Ihre Informationssicherheit gefährdet wird. Es ist von größter Bedeutung, sicherzustellen, dass Ihre Entscheidungen im Einklang mit den Zielen der ISO-27001 stehen.
Fazit
Ein Statement of Applicability (SoA) ist weit mehr als nur eine Formalität in der ISO-27001. Es ist ein dynamisches Werkzeug, das es Unternehmen ermöglicht, ihre Informationssicherheitsstrategie maßzuschneidern und auf die individuellen Bedürfnisse und Risiken einzugehen. Durch eine sorgfältige Auswahl und Begründung der Sicherheitskontrollen im SoA können Organisationen die Effizienz ihrer Sicherheitsmaßnahmen steigern und gleichzeitig die Integrität ihrer sensiblen Informationen gewährleisten. Das SoA ist somit ein Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung der ISO-27001 und zur Stärkung der Informationssicherheit in einer zunehmend digitalen Welt.