Cookie-Banner: Bald ein Auslaufmodell?
Sie sind allgegenwärtig – und selten beliebt: Cookie-Banner, die sich über ganze Bildschirme legen oder dezent am unteren Rand lauern. Sie informieren über die Nutzung personenbezogener Daten und fordern Zustimmung ein – oft leider wenig transparent und nutzerunfreundlich gestaltet. Doch genau das könnte sich bald ändern.
Denn: Ab 1. April 2025 soll in Deutschland die neue Einwilligungsverwaltungsverordnung (EinwV) in Kraft treten. Ziel ist es, dass Nutzer ihre Datenschutz-Einstellungen zentral – z. B. im Browser – verwalten können. Damit entfällt die Notwendigkeit, auf jeder einzelnen Website erneut mit Cookie-Bannern zu interagieren.
Parallel dazu verpflichtet der European Accessibility Act (EAA) ab 28. Juni 2025 Unternehmen in der EU, digitale Inhalte barrierefrei zu gestalten. Das betrifft auch Cookie-Banner: Sie müssen künftig für alle Menschen verständlich, zugänglich und nutzbar sein – unabhängig von Einschränkungen.
Während die EinwV mehr Kontrolle über Einwilligungen bringt, sorgt der EAA für digitale Teilhabe – auch im Kleingedruckten.
Was heißt das für Website-Betreiber?
Die neuen Regelungen sind eine echte Chance, die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern – aber sie bringen auch Handlungsbedarf mit sich. Wer heute noch auf überladene oder intransparente Banner setzt, sollte umdenken. Denn künftig gelten neue Spielregeln: weniger Nerv, mehr Klarheit und echte Wahlfreiheit.
Ein wichtiger Punkt: Technisch notwendige Cookies sind auch künftig nicht einwilligungspflichtig – sie dürfen weiterhin ohne aktives Opt-in gesetzt werden. Die Regelungen betreffen vor allem Tracking- und Marketing-Cookies sowie vergleichbare Technologien.
Wer frühzeitig auf zukunftsfähige Systeme setzt – idealerweise mit klarer Struktur und Barrierefreiheit im Blick – ist rechtlich auf der sicheren Seite und sorgt zugleich für ein deutlich besseres Nutzungserlebnis.
Bis 2025 könnten viele der bisherigen Banner tatsächlich zu digitalen Krümeln werden – überholt von smarteren, nutzerfreundlicheren Lösungen.
Fazit:
2025 bringt frischen Wind in die Welt der Cookie-Verwaltung. Mit zentralen Einwilligungsdiensten und mehr digitaler Barrierefreiheit rückt die Idee in greifbare Nähe, dass Datenschutz und gutes Nutzererlebnis sich nicht ausschließen müssen. Website-Betreiber sollten die Zeit bis dahin nutzen – denn wer vorbereitet ist, spart später Zeit, Nerven und rechtliche Risiken.
Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um Ihre Cookie-Verwaltung zukunftssicher zu machen – bevor der rechtliche Druck steigt.
5 Empfehlungen zur Vorbereitung:
- Cookie-Management überarbeiten: Stellen Sie sicher, dass Ihre Banner mit den künftigen Vorgaben vereinbar sind – oder planen Sie den Umstieg auf zentrale Einwilligungsdienste.
- Klartext sprechen: Erklären Sie, welche Daten verarbeitet werden – verständlich und ohne Fachchinesisch.
- Freiwilligkeit sichern: Nutzer müssen Cookies genauso einfach ablehnen wie akzeptieren können.
- Up-to-date bleiben: Verfolgen Sie die Entwicklungen rund um EinwV und EAA – der Zeitpunkt ist schneller da, als man denkt.
- Expertise nutzen: Holen Sie sich Unterstützung, um Ihre Website datenschutzkonform und barrierefrei aufzustellen.