Fotos im Internet veröffentlichen

Warum eine Einwil­ligung nicht der beste Weg ist weiter­lesen…

07 August 2023

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, heißt es, und in der heutigen digitalen Welt sind Fotos und Videos zu einem unver­zicht­baren Marke­ting­in­strument für Unter­nehmen geworden. Doch sobald Personen auf diesen Aufnahmen erkennbar sind, müssen daten­schutz­recht­liche Aspekte berück­sichtigt werden. Die gängigste Methode, um sich rechtlich abzusi­chern, besteht darin, von den abgebil­deten Personen eine Einwil­ligung einzu­holen. Leider hat dieses Vorgehen jedoch einen entschei­denden Nachteil: Einwil­li­gungen können jederzeit wider­rufen werden. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf diese Proble­matik und präsen­tieren eine bessere Alter­native.

Die recht­lichen Heraus­for­de­rungen bei der Verwendung von Fotos 

Mit der Einführung der Allge­meinen Daten­schutz­ver­ordnung (DSGVO) wurden die Daten­schutz­richt­linien verschärft und die Rechte der betrof­fenen Personen gestärkt. Die DSGVO verlangt eine klare Zustimmung von Personen, deren persön­liche Daten, dazu gehören auch Fotos, verar­beitet werden. Unter­nehmen sind daher gezwungen, eine Einwil­ligung der abgebil­deten Personen einzu­holen, bevor sie diese Aufnahmen veröf­fent­lichen oder für Marke­ting­zwecke nutzen.

Warum Einwil­li­gungen ein Problem darstellen 

Die Idee, eine Einwil­ligung einzu­holen, mag zunächst sinnvoll erscheinen, doch sie bringt einige Heraus­for­de­rungen mit sich. Der wohl gravie­rendste Nachteil besteht darin, dass eine Einwil­ligung jederzeit wider­rufen werden kann. Wenn eine abgebildete Person ihre Zustimmung zurück­zieht, ist das Unter­nehmen verpflichtet, die Veröf­fent­li­chung unver­züglich zu beenden und das Bildma­terial zu entfernen. Diese Situation kann zu erheb­lichen Problemen führen.

Die Schwie­rigkeit besteht darin, dass jegliche Einschrän­kungen des Wider­rufs­rechts nach der DSGVO nicht zulässig sind. Das bedeutet, dass selbst hohe Produk­ti­ons­kosten oder negative Auswir­kungen auf das Unter­nehmen keine Entschul­digung dafür sind, die Veröf­fent­li­chung fortzu­setzen, wenn die Einwil­ligung wider­rufen wurde. Dies kann zu erheb­lichen organi­sa­to­ri­schen und finan­zi­ellen Schwie­rig­keiten führen.

Model­ver­träge als bessere Alter­native 

Anstelle von Einwil­li­gungen bietet sich Unter­nehmen die Möglichkeit, sogenannte Model­ver­träge mit den abgebil­deten Personen abzuschließen. Ein Model­vertrag dient als recht­liche Grundlage für die Verwendung der Aufnahmen und kann im Gegensatz zur Einwil­ligung nicht einfach wider­rufen werden. Auf diese Weise wird das Unter­nehmen vor unerwünschten Wider­rufen geschützt und kann das Bildma­terial weiterhin nutzen, wie es in dem Vertrag vereinbart wurde.

Es ist jedoch wichtig, dass Unter­nehmen fair handeln und den betrof­fenen Personen eine angemessene Gegen­leistung für die Einräumung der Verwen­dungs­rechte an den Aufnahmen gewähren. Dies kann eine finan­zielle Entschä­digung oder andere Vorteile beinhalten, je nach Verein­barung und Umfang der Verwendung.

Die richtige Wahl für unter­schied­liche Situa­tionen 

Natürlich muss nicht jede Foto– und Video­auf­nahme durch einen Model­vertrag abgedeckt werden. Bei weniger kriti­schen Veran­stal­tungen, wie Firmen­feiern oder Betriebs­aus­flügen, kann weiterhin eine Einwil­ligung eingeholt werden. In solchen Fällen sind die Auswir­kungen eines möglichen Widerrufs mögli­cher­weise weniger gravierend.

Fazit 

Fotos und Videos sind wertvolle Instru­mente für Unter­nehmen, um ihre Botschaften zu vermitteln und ihre Zielgruppen zu erreichen. Der recht­liche Aspekt sollte jedoch nicht unter­schätzt werden, und eine Einwil­ligung allein ist oft nicht die beste Lösung. Die Nutzung von Model­ver­trägen bietet Unter­nehmen eine robustere recht­liche Grundlage und schützt sie vor unerwünschten Wider­rufen.

Wenn Sie weitere Infor­ma­tionen zu Model­ver­trägen und recht­lichen Vorlagen benötigen, finden unsere Kunden entspre­chende Dokumente in unseren Vorlagen. Denken Sie daran, dass der Schutz der Privat­sphäre und die Einhaltung der Daten­schutz­ge­setze von größter Bedeutung sind, um das Vertrauen Ihrer Kunden zu gewinnen und langfristige Bezie­hungen aufzu­bauen.