EU-U.S. Data Privacy Framework in Gefahr: Trumps Wahlsieg und die Folgen für den transatlantischen Datenschutz

Nach Donald Trumps Rückkehr in das Weiße Haus steht das EU-U.S. Data Privacy Framework vor einer ungewissen Zukunft. Welche Konsequenzen drohen für Unternehmen und wie können sie sich vorbereiten? weiterlesen…

14 April 2025

Mit dem Wahlsieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen steht das 2023 eingeführte EU-U.S. Data Privacy Framework vor einer existenziellen Bedrohung. Trumps erklärte „America First“-Politik könnte weitreichende Folgen für den transatlantischen Datenaustausch haben.

Während seines Wahlkampfes kritisierte Trump das Framework als „unfairen Deal“ und kündigte an, es im Falle seines Wahlsiegs zu überprüfen und möglicherweise abzuschaffen. Seine Argumentation: Das Abkommen schränke die nationale Sicherheit ein und benachteilige US-Unternehmen gegenüber ihrer europäischen Konkurrenz.

Diese Entwicklung versetzt Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks in Alarmbereitschaft. Das Framework, das als Nachfolger des Privacy Shield konzipiert wurde, sollte eigentlich Rechtssicherheit für den Datentransfer zwischen der EU und den USA gewährleisten. Nun droht erneut eine Phase der Unsicherheit, ähnlich der Situation nach der Aufhebung des Privacy Shield durch den EuGH.

Besonders betroffen sind Branchen mit intensivem Datenaustausch wie IT, Finanzdienstleistungen und E-Commerce. Sie müssen sich nun auf ein Szenario vorbereiten, in dem der legale Rahmen für Datentransfers wegfällt. Dies könnte zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen und einer Verlangsamung der digitalen Innovation führen.

Die mögliche Abschaffung des Frameworks würde Unternehmen zwingen, auf alternative, oft komplexere und kostenintensivere Mechanismen für den Datentransfer zurückzugreifen. Dies könnte die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen und den freien Datenfluss, der für viele Geschäftsmodelle essentiell ist, erheblich erschweren.

 

Fazit: 

Trumps Wahlsieg stellt eine ernsthafte Bedrohung für das EU-U.S. Data Privacy Framework dar. Die Trump-Administration hat das Personal aus dem Privacy and Liberties Oversight Board (PCLOB) entfernt, sodass die Voraussetzungen für das Data Privacy Framework zwischen der EU und den USA nicht mehr bestehen. Unternehmen müssen sich auf eine mögliche Abschaffung vorbereiten und pro-aktiv Alternativen entwickeln. Die Zukunft des transatlantischen Datenaustauschs ist ungewisser denn je, und Flexibilität sowie vorausschauendes Handeln sind gefragt.

 

Unsere Empfehlung:  

  • Führen Sie umgehend eine Risikobewertung Ihrer aktuellen Datentransfer-Praktiken durch.
  • Erarbeiten Sie Notfallpläne für den Fall einer plötzlichen Abschaffung des Frameworks.
  • Prüfen Sie die Implementierung alternativer Datentransfer-Mechanismen wie Standardvertragsklauseln oder Binding Corporate Rules.
  • Intensivieren Sie Bemühungen zur Datenlokalisierung in der EU, wo dies möglich und sinnvoll ist.
  • Bleiben Sie in engem Kontakt mit Ihren Rechtsberatern, um auf regulatorische Änderungen schnell reagieren zu können.
  • Kommunizieren Sie transparent mit Kunden und Partnern über mögliche Auswirkungen und geplante Maßnahmen.